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Biodiversität ist von entscheidender Bedeutung für das menschliche Wohlergehen, jedoch ernsthaft bedroht durch Faktoren wie intensive Landnutzung, Verlust von Lebensräumen, Umweltverschmutzung, Klimawandel und andere mehr. Obwohl entsprechende politische Zielsetzungen verabschiedet wurden und sich eine positive Wirkung bestimmter Massnahmen abzeichnet, ist die Biodiversität in der Schweiz nach wie vor in einem schlechten Zustand. Zahlreiche Arten und Lebensräume sind bedroht, was die Erbringung von Ökosystemleistungen beeinträchtigt. Um dem heutigen Biodiversitätsverlust effizient entgegenzuwirken und nationale und internationale Schutzziele zu erreichen, braucht es ein umfassendes Verständnis der Herausforderungen und Chancen, die Biodiversität und Ökosystemleistungen mit sich bringen, sowie die Erarbeitung von Lösungen für deren Erhalt und nachhaltige Nutzung.

Das Nationale Forschungsprogramm «Förderung der Biodiversität und nachhaltiger Ökosystemleistungen für die Schweiz» (NFP 82) ist eine umfassende Analyse zu Erhalt, Bewirtschaftung und Nutzung von Biodiversität und Ökosystemleistungen in der Schweiz sowie zum Schweizer Fussabdruck auf die Biodiversität und die Ökosystemleistungen im Ausland. Zudem soll das Programm die zugrunde liegenden gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Faktoren untersuchen. Das Programm wird dazu beitragen, die Schweiz darüber zu informieren, wie sie den notwendigen nationalen Beitrag zur Erreichung der Ziele des 2022 vereinbarten Global Biodiversity Framework zum Übereinkommen über die biologische Vielfalt leisten oder sogar übertreffen kann.

Die geförderten Projekte werden einen lösungsorientierten, transdisziplinären und transformativen Ansatz verfolgen, in dem eine enge Zusammenarbeit zwischen Forschenden und Stakeholdern aus der Zivilgesellschaft und dem privaten bzw. öffentlichen Sektor angestrebt wird. Die Projekte beziehen sich auf die folgenden Module:

  • Modul 1: Treiber und Trends – Betrachtet die Treiber für Veränderungen im Bereich der Biodiversität und untersucht, wie sich Biodiversität und Ökosystemleistungen schützen lassen. Der Schwerpunkt liegt auf dem Aufbau von Wissen in Bezug auf die direkte Nutzung und Bewirtschaftung von Ökosystemen.
  • Modul 2: Bewertungen und Visionen – Untersucht die Bewertung von Biodiversität und Ökosystemleistungen aus verschiedenen Perspektiven unter Einbezug von wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und kulturellen Aspekten und befasst sich mit zukunftsbezogenen Zielen und Visionen.
  • Modul 3: Governance und Transformation – Untersucht Governance-Ansätze und Pfade zur Förderung von Biodiversität und Ökosystemleistungen. Der Schwerpunkt liegt auf dem transformativen Wandel.

Die konkreten Ziele vom Programm sind:

  • Schliessung von Wissenslücken, um integratives Monitoring und Trendanalysen in Bezug auf Biodiversität und Ökosystemleistungen, aber auch in Bezug auf Wechselwirkungen und zugrunde liegende Treiber zu ermöglichen und Massnahmen zu fördern, mit denen sich der negative Fussabdruck der Schweiz im Bereich der Biodiversität positiv beeinflussen lässt.
  • Identifikation und Aufzeigen der den Stakeholder-Beziehungen zu Biodiversität und Ökosystemleistungen zugrunde liegenden Wertesysteme sowie Formulierung von Visionen für die Förderung und den Schutz von Biodiversität und Ökosystemleistungen.
  • Analyse und Erarbeitung von Governance-Ansätzen und -Instrumenten (z. B. wirtschaftlicher, gesellschaftlicher, regulatorischer oder rechtlicher Art) zur Förderung von Biodiversität und nachhaltigen Ökosystemleistungen.
  • Untersuchung und Entwicklung von transformativen Pfaden zur Erreichung wünschenswerter Niveaus von Biodiversität und Ökosystemleistungen über kulturelle, politische, wirtschaftliche und technologische Dimensionen hinweg.

Die Forschungsphase wird im Herbst 2025 beginnen und 5 Jahre dauern. Das Budget des NFP 82 beträgt CHF 15,5 Millionen.