NFP 82 startet mit Workshop zur transdisziplinären Forschung in die Vorbereitungsphase
Im NFP 82 „Biodiversität und Ökosystemdienstleistungen“ arbeiten Forschende und Praxisakteure bereits in der Phase der Ausarbeitung der Fördergesuche eng zusammen. In einem Workshop machten sie sich mit transdisziplinären Methoden vertraut.
Der rasche Verlust und Wandel der Biodiversität in der Schweiz wirft grundlegende Forschungsfragen zu den Ursachen und Folgen für unsere Umwelt auf. Politik, Gesellschaft und Öffentlichkeit erwarten von der Forschung Lösungsansätze, wie die Biodiversität zumindest erhalten werden kann. Das Nationale Forschungsprogramm 82 (NFP 82) „Biodiversität und Ökosystemleistungen“ verfolgt deshalb einen innovativen transdisziplinären Ansatz, der Forschende und Akteure aus der Zivilgesellschaft sowie aus dem privaten und öffentlichen Sektor zusammenbringt.
Das NFP 82 befindet sich zurzeit in der Vorbereitungsphase. Von ursprünglich 84 eingereichten Vorbereitungsgesuchen hat der Forschungsrat des SNF 33 gemischten Projektteams aus Forschenden und Praxisakteure eingeladen, bis zum 6. Februar 2025 detaillierte Fördergesuche auszuarbeiten.
Kick-off mit Workshop
Zum Auftakt der Vorbereitungsphase organisierte die Leitungsgruppe des NFP 82 einen Workshop zu transdisziplinären Forschungsansätzen. «Jeder Projektvorschlag muss einen Plan enthalten, wie die Forschungsresultate zur gesellschaftlichen Debatte über die Biodiversität beitragen können», betonte Markus Fischer, Präsident der NFP 82-Leitungsgruppe. «Ohne einen überzeugenden Plan wird ein Projekt nicht gefördert.» Künftige Projekte sollen nicht nur höchste wissenschaftliche Qualität anstreben, sondern auch wissenschaftlich fundierte Lösungsansätze zur Förderung von Biodiversität und nachhaltigen Ökosystemleistungen aufzeigen.
Als konzeptionelle Grundlage wird von jedem Projekt eine so genannte 'Theory of Change' erwartet. «Die Theory of Change ist ein Instrument, mit dem erwartete Veränderungen visualisiert und kommuniziert werden können», erklärt Léon Späth, Transdisziplinaritätsbeauftragter des NFP 82 und Organisator des Workshops. «In dieser Visualisierung werden die erwarteten Ergebnisse und Erkenntnisse grafisch mit den geplanten Auswirkungen verknüpft». Jedes Projekt muss zudem geeignete Indikatoren entwickeln, um den Fortschritt und die erreichten Ziele messen und dokumentieren zu können.
Individuelle Coachings für Antragssteller
Für viele Forschende an Schweizer Hochschulen ist dieser Ansatz neu. Sie sind es eher gewohnt, wichtige Erkenntnisse erst gegen Ende eines Projekts auszutauschen. Zusätzlich zum Workshop bietet das NFP 82 deshalb jedem Projekt zwei individuelle Coachings an. «Ich unterstütze die Projekte mit Know-how zu transdisziplinären Instrumenten und Methoden und stehe ihnen beratend zur Seite», sagt Léon Späth. Ziel ist es, für alle 33 Projektanträge gleiche Voraussetzungen für die nächste Auswahlrunde zu schaffen. Rund 15 Projekte werden für vier Jahre im Rahmen des NFP 82 ab August 2025 gefördert.